Regenerative Landwirtschaft geht über Bio hinaus. Sie setzt auf Bodenaufbau, Kompostierung, Agroforst und Kreislaufwirtschaft – und leistet damit enorm viel für Wasserhaushalt und Artenvielfalt. Durch regenerative Methoden entsteht auf den Feldern nicht nur Gemüse – sondern auch Umweltschutz, Bodenaufbau und Wasserbindung.
Doch wie kann das entlohnt werden?
Durch Tokenisierung. Bestimmte Leistungen – wie der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft mit Ernteprodukten aller Art – lassen sich zertifizieren und in digitale Token übersetzen, die dann intern (z. B. für Mitglieder) oder extern genutzt werden können.
Die Integration von Blockchain-Technologie in lokale Landwirtschaftsmodelle bietet neue Möglichkeiten, ökologische Leistungen sichtbar, handelbar und finanzierbar zu machen. Insbesondere regenerative Landwirtschaft eignet sich, um digitale Token nicht nur als Zahlungsmittel, sondern als Wertrepräsentationen von Bodenaufbau, CO2-Bindung oder Biodiversität zu nutzen.
Die Idee ist einfach: Ein SoLaWi-Betrieb bewirtschaftet Flächen mit humusaufbauenden Methoden – etwa durch Kompostwirtschaft, Mulch, Zwischenfrüchte oder Agroforst. Diese Maßnahmen verbessern die Bodenqualität und binden Kohlenstoff langfristig. Anstatt diese Wirkung nur als „Nebeneffekt“ zu betrachten, wird sie dokumentiert und in Form eines digitalen Tokens dargestellt: zum Beispiel dem SoLaWi-Token, der auf Solana basiert.
Solana ist eine energieeffiziente, schnelle Blockchain mit sehr niedrigen Transaktionskosten – ideal für kleine landwirtschaftliche Projekte. Der SoLaWi(HUMUS)-Token kann sowohl als regionales Tauschmittel unter Mitgliedern dienen – als auch als „grünes Zertifikat“ für externe Umwelt- und Klimaleistungen eingesetzt werden.
Pilotfläche bewirtschaften & messen
Alles was man braucht ist eine kleine Fläche Feld- bzw. Ackerland, die regenerativ bearbeitet wird. Die Wirkung wird durch Bodenproben, Satellitendaten und visuelle Vorher-Nachher-Dokumentation erfasst.
Token erzeugen und für Mitglieder einsetzen
Dazu wird ein Token auf der Solana-Blockchain erzeugt, z. B. mithilfe eines einfachen SPL-Token-Standards. Jeder Token steht z. B. für 1 m² regenerativ bewirtschaftete Fläche. Mitglieder erhalten z.B. SoLaWi-Token für ihre Beiträge, mit denen sie Hofprodukte tauschen oder Hofzeit „buchen“ können. So entsteht ein zirkulärer, transparenter Kreislauf.
Über ein einfaches Online-Dashboard werden Messdaten, Maßnahmen und die genaue Tokenverteilung transparent gemacht.
Rechtliche Herausforderungen und Lösungsansätze
Solange der SoLaWi-Token keinen finanziellen Gewinn verspricht und nur innerhalb eines geschlossenen Nutzer- bzw. Mitgliederkreises getauscht wird, kann er als Nutzwert- oder Gutschein-Token behandelt werden – dafür bedarf es auch keine BaFin-Zulassung. Jede kleine SoLaWi, die einen solchen Weg gehen möchte, kann diesen einfachen Tauschring etablieren. Mit Solana-Tools wie Phantom Wallet, Metaplex oder Realms lassen sich Wallets und Token leicht erstellen, ohne selbst Entwickler zu sein. Diese Token lassen sich dann auch einfach auf die Mitglieder verteilen und über die Blockchain verwalten. Jedes Mitglied braucht dafür nur ein digitales Wallet.
Solana bietet mit „Realms“ eine einfache Möglichkeit, dezentrale Abstimmungen zu organisieren. Damit können Mitglieder künftig mitbestimmen, wie z. B. Gelder aus externen Tokenverkäufen investiert werden: z.B. in neue Flächen, neue Kompostplätze, Blühstreifen oder Hoftechnik.
Die Boden- und Satellitendaten bleiben zunächst beim Hof – nur anonymisierte Nachweise werden auf der Blockchain gespiegelt und für die Mitglieder transparent gemacht.
Tokenisierte SoLaWis zeigen, wie regenerative Landwirtschaft durch Technologie gestärkt werden kann. Der SoLaWi-Token ist mehr als ein digitales Abzeichen – er ist ein Werkzeug für Teilhabe, Transparenz und Umweltverträglichkeit. Was als Bio-Gemüseabo begann, wird zum dezentralen Öko-Netzwerk.
Wir werden nicht umhinkommen, Parallelstrukturen zu entwickeln, um dem wahnwitzigen Wachstumsdogma und dem globalen Agrarkapitalismus etwas Regionales und Gemeinwohlorientiertes entgegenzusetzen.